Weinreben im Sommer 7/11

Weinreben im Sommer
Damit die Rebstöcke sich während des Sommers nicht zu einem dichten Urwald entwickeln, folgen wir Hobbygärtner am besten den Ratschlägen, die uns der bekannte Pomologe Herbert PETZOLD schon vor 30 Jahren erteilte:

Alle aus den beiden Knospen der Zapfen hervor gegangenen Triebe werden so oft wie nötig gut verteilt an das Spalier geheftet.

Ein Schnitt erfolgt an diesen Trieben in keinem Fall! Früher war es üblich, fruchttragende Triebe bei 2 – 3 Blättern über der obersten Traube zu stutzen, um den Ertrag zu erhöhen. Im Gegensatz dazu gelang dem schweizerischen auf Weinbau spezialisierten Pomologen KOBLET in den 1970-er Jahren der Nachweis, dass die Zuckerbildung und Traubenreife von den jüngsten Blättern der Triebe und Geiztriebe abhängig ist.

Alle Triebe, die sich zusätzlich an den Bogreben gebildet haben und keine Gescheine tragen, sind vollständig an der Basis auszubrechen.

Geiztriebe, die am Blattansatz (Blattachsel) austreiben, werden nur oberhalb des ersten Blattes ausgebrochen. Das kann mehrmals bis Ende Juli geschehen. Zum Vergleich: Geiztriebe bei der Tomate werden direkt am Ansatz in der Blattachsel ausgebrochen.

Ab August lassen wir alle Geiztriebe weiter wachsen, damit dann auch deren jüngste Blätter die Zuckerbildung in den Beeren fördern.

Bei einem Befall durch Mehltau müssen wir heute nicht mehr unbedingt zwischen „Echter“ und „Falscher“ unterscheiden. So sind aktuell z. B. die Fungizide „Cueva Wein- Pilzfrei“ oder „Cueva“ zur Bekämpfung beider Mehltauarten zugelassen.



Dr. Manfred Willkommen, Frankfurt (Oder) 07.11




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