Gemüsesorten - Folge 1: Blattgemüse
Welche Sorte der verschiedenen Gemüsearten die beste ist, kann allgemein gültig niemand sagen. Jeder Hobbygärtner hat seine eigene Vorstellung, welche Eigenschaften seine Gemüsearten besitzen sollen. Feinschmecker stellen den Geschmack an die erste Stelle. Bei Familien geht es meist um einen hohen Ertrag. Hobbygärtner mit nur sehr eng begrenztem Zeitfonds möchten Gemüsesorten, die keine besonders aufwendigen Maßnahmen für Pflege und Schädlingsbekämpfung erfordern, weil diese u. a. auch sehr witterungsabhängig sind.
Ungeachtet der individuellen Ansprüche an eine Sorte sind wir Hobbygärtner sicher sehr gut beraten, bei allen Gemüsearten zunächst unter solchen Sorten zu sortieren, die als besonders widerstandsfähig gegen Krankheiten und Schädlinge deklariert werden. Diese Empfehlung ergibt sich daraus, weil die meisten Hobbygärtner beruflich nichts mit Gartenbau und Landwirtschaft zu tun haben, deshalb die theoretischen Grundlagen für den Pflanzenbau fehlen und außerdem im Hobbygarten das strenge Regime zur „Bestandsführung“, wie es in der professionellen Fachsprache heißt, fehlt.
Ferner ist bekannt, dass hohe Widerstandsfähigkeit gegen Krankheiten und Schädlinge durchaus nicht immer mit besten Geschmackseigenschaften und hohem Ertragspotential verbunden ist! Jeder Hobbygärtner findet jedoch schnell heraus, ob zugunsten des Geschmacks eine geringere Widerstandsfähigkeit toleriert werden kann. Außerdem findet man nur sehr selten seine persönliche Idealsorte mit den Top- Eigenschaften bester Geschmack, hoher Ertrag, hohe Widerstandskraft bzw. Resistenz in Übereinstimmung!
Bekannt ist weiter, dass es eine absolute Resistenz mit 100 % Sicherheit nicht gibt. Es können zu viele Einflüsse auf die Organismen wirken, wodurch eine „Resistenz“ überwunden werden kann. Trotzdem dürfen wir Hobbygärtner ruhigen Gewissens alle Pflanzen, die mit dem Prädikat „Resistent“ gegen bestimmte Schaderreger angeboten werden, zu den Pflanzen zählen, die uns bezüglich einer Schädlingsbekämpfung die wenigsten Sorgen bereiten.
Schließlich gibt es auch keine allgemeine Resistenz. Diese bezieht sich stets nur auf einen oder mehrere spezielle Schaderreger, die von den Anbietern meist jeweils gesondert angegeben werden. Diese Angaben findet man in den Katalogen jedoch nicht immer so exakt. So gibt es z. B. die Formulierungen „Resistente Pflanze“ (SPERLI : 2011 aktuell „Das Gartenmagazin“) oder „Von Natur aus widerstandsfähig“ (KIEPENKERL: Gartenwelt Frühjahr/Sommer 2011). Trotzdem darf man hier unterstellen, dass auch diese Pflanzen bezüglich der Schädlingsbekämpfung relativ unproblematisch sind. Sagen deren andere Eigenschaften zu, lohnt sich zumindest ein Probeanbau in jedem Falle.
Alle diese genannten Faktoren waren Anlass, eine Zusammenstellung von Gemüsesorten zu erarbeiten, die aus Sicht der Schädlingsbekämpfung für uns Hobbygärtner gegenwärtig sehr interessant sind. Dazu wurden aus dem 2011 aktuellen Angebot Gemüsesorten ausgewählt, die als resistent gegen Krankheiten oder Schädlinge angegeben werden. Anderenfalls wurden Formulierungen übernommen, die sinngemäß für eine sehr hohe Widerstandskraft gegen Schaderreger sprechen. Die vorliegende Auswahl erfasst jedoch nur einen Teil aller im Handel befindlichen Gemüsesorten. Deshalb gibt es mit Sicherheit auch bei anderen Anbietern weitere wertvolle lohnenswerte Sorten. Für die Auswahl standen die aktuellen Kataloge bzw. Produktinformationen folgender Anbieter zur Verfügung:
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Die ausgewählten Sorten werden in mehreren Folgen nach einander vorgestellt, beginnend mit Blattgemüse der Arten Kopf-, Eis-, Schnitt- und Pflücksalat, Feldsalat und Spinat (s. PDF).
Dr. Manfred Willkommen, Frankfurt (Oder) 09.11
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