Das Erste, was Manfred Willkommen tat, als er mit seiner Familie 1966 aus Ribnitz Damgarten nach Frankfurt umzog, war, sich einen Garten zu besorgen. Für den promovierten Diplomlandwirt und Hobbygärtner, der die Natur liebt, ein Muss. Da das Areal unterhalb der Freilichtbühne an der Klinge nicht dauerhaft zu pachten war, und ein Kleingarten am Messegelände sich bald als zu weit entfernt herausstellte, wurde der Vater von drei Kindern 1981 Mitglied in der Sparte Einigkeit, dem heutigen Kleingärtnerverein Einigkeit an der Goepelstraße. Dort pachtete er einen Kleingarten. Von 1991 bis 2000 war er Vorsitzender dieses Vereins und anschließend Vorstandsmitglied. Als ehrenamtlicher Gartenfachberater im Stadtverband der Gartenfreunde hat er in den vergangenen 15 Jahren außerdem unzählige Frankfurter mit wertvollen Tipps zur Gestaltung, Pflege und zu Anbaumöglichkeiten von Gemüse, Obst und Zierpflanzen in ihren Gärten versorgt. Am heutigen Sonnabend scheidet Manfred Willkommen mit Ablauf der Wahlperiode aus dem Vorstand und seinem Kleingärtnerverein aus. "Ich will etwas kürzer treten" sagt er. Unabhängig davon ist der 85Jährige gelegentlich noch ehrenamtlich für den Stadtverband der Gartenfreunde tätig. Das Thema, über das er am nächsten Sonnabend in der Zeit von 10 bis 14 Uhr im toomBaumarkt in der Nuhnenstraße informiert, lautet "Rosen im Hobbygarten". Wie immer bei diesen Beratungsterminen hat er eine Ausstellung vorbereitet und Merkblätter angefertigt mit Fakten zum richtigen Pflanzen, zum Schnitt, zur Düngung und zur Pflege. Und natürlich gibt er auch wieder Ratschläge im persönlichen Gespräch. Von Rosen hat Manfred Willkommen eine hohe Meinung. "Rosen sind unübertroffen", sagt er, auch wenn er eigentlich "keine Lieblingspflanze" habe. "Für mich ist jede Blume wie ein Wunder, selbst wenn sie zunächst unscheinbar scheint." Über die Natur an sich sagt er: "Wer mit Scheuklappen durch sie geht, für den ist alles Wasser nass, sind alle Bäume grün. Wer aber genauer hinsieht, der erkennt die Unterschiede." Mit dieser Herangehensweise, mit offenen Augen und Ohren hat sich Manfred Willkommen viel Wissen über die Hobbygärtnerei angeeignet, hat Fachliteratur gewälzt, ausgewertet, zusammengefasst und für sich strukturiert. Garniert mit den Erfahrungen aus dem eigenen Garten, in dem er vieles ausprobiert hat, und dem, was sich aus Gesprächen mit anderen Hobbygärtnern ergab, entstanden die Homepage gartentippsfachberater.de und diverse Merkblätter, die schließlich auch in einem Buch mündeten. "Was Hobbygärtner interessiert" lautet dessen Name ein Buch vom Hobbygärtner für den Hobbygärtner, wie er selbst sagt. Darin hat er auf die meisten Fragen, die ihm in den vergangenen Jahren von interessierten Gartenfreunden gestellt wurden, Antworten gegeben. Auf Fragen wie "Wie gieße ich richtig?" "Welches Obst eignet sich für den Garten am besten?" "Wie verhält es sich mit Giftpflanzen im Garten?" Manfred Willkommen, der inzwischen keinen eigenen Garten mehr hat, weil ihm die Pflege zu aufwändig geworden ist, sucht sich jetzt vorwiegend öffentliche Grünflächen, um in der Natur zu sein. "Der Botanische Garten ist aus meiner Sicht sehr schön angelegt, interessant finde ich es aber auch auf dem Ziegenwerder und im Stadtwald", sagt er.
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