Je nach Umfang des Bestandes an Obst- und Ziergehölzen im Garten fällt im Herbst eine beträchtliche Menge Laub an. Trotzdem besteht kein Grund zur Panik. Allerdings sollte es in verschiedenen Ausnahmen nur bedingt verwendet werden. So enthält Eichenlaub Gerbsäure und auch das Laub von Nussbaum, Birke, Akazie, Kastanie und Pappel verrottet schwer. Solches kann man in dünner Schicht unter Rhododendron oder Koniferen verteilen. Auf Laub von Straßenbäumen sollte im Garten wegen der hohen Belastung mit Blei oder anderen Schadstoffen grundsätzlich verzichtet werden.
Vorsicht ist geboten bei Befall von Pflanzenkrankheiten. Sofern das befallene Laub auf dem Kompost dick mit Erde bedeckt und der Kompost im Frühjahr umgesetzt wird, steht einer Eigenkompostierung nichts entgegen bei folgenden Krankheiten: Birnengitterrost, Pflaumenrost, Blattfallkrankheit der Johannisbeere, Schorf an Kernobst, Sprühfleckenkrankheit der Kirsche, Monilia und Mehltau alle Formen.
Ist man sich jedoch nicht sicher und kann auch eine Diagnose nicht vornehmen lassen, dann gilt: Im Zweifelsfall ab zur Kompost- Großmiete. Dort werden, im Gegensatz zur Eigenkompostierung, die zur Abtötung von Krankheitserregern erforderlichen hohen Temperaturen im Kompoststapel erreicht.
Ansonsten ist das Laub ein wertvolles Rohmaterial für die Eigenkompostierung, um den Gartenboden mit Humus zu versorgen. Sofern das Laub auf Rasenflächen liegt, sollte es unbedingt geräumt werden, weil das Gras sonst erstickt. Bei größeren Mengen von Laub ist es ratsam, diese in mehreren Schichten auf den Kompoststapel zu bringen, möglichst im Wechsel mit anderem Kompostmaterial, oder etwas Reifkompost oder Kompoststarter dazwischen zu streuen. Ein leichtes „Einpudern“ mit kohlensaurem Kalk fördert die Zersetzung, aber bitte nicht mehr als 1 kg pro Kubikmeter!
Einen Teil des Laubes kann man mit bestem Erfolg als Winterschutz zwischen den Reihen bei Erdbeeren, mehrjährigen Kräutern sowie um schutzbedürftige Zierpflanzen einsetzen. Im Frühjahr wird es abgeräumt und auf den Kompost gebracht. Damit es aber nicht vom Wind verweht oder von Vögeln weggescharrt wird, lohnt sich ein leichtes Zudecken mit Reisig.
Wer sich den Weg über eine Eigenkompostierung ersparen möchte, kann geeignetes Laub auch unbedenklich wie eine Gründüngung beim Umgraben im Herbst gut verteilt gleich mit in den Boden bringen.
Da der Laubfall aber kein plötzliches und unerwartetes, sondern alljährlich ein natürliches wiederkehrendes Ereignis ist, kann man sich schon langfristig auf dessen sinnvolle Verwendung einstellen. Vor allem sollten wir Hobbygärtner nicht vergessen, dass sich erst mit dem Abwerfen des Laubes der jährliche Vegetationszyklus schließt und das Laub im Stoffkreislauf der Natur für uns das letzte Glied ist. Das Laub ist von den Nährstoffen aus dem Boden gebildet worden, und auf diese Nährstoffreserve sollten wir im Interesse unseres Bodens keinesfalls verzichten. Es lohnt sich!