Entrümpeln der Obstbäume tut Not!
An erster Stelle des vorbeugenden Pflanzenschutzes bei Obstgehölzen steht das Entrümpeln.
Es sollte erfolgen, sobald die Gehölze im Spätherbst das Laub vollständig abgeworfen haben.
Das Entrümpeln umfasst verschiedene Maßnahmen, die alle dazu dienen, überwinternde Schädlinge und Krankheitserreger sowie deren Winterquartiere zu vernichten. Es ist außerdem eine wirkungsvolle Ergänzung zur Austriebsspritzung im Frühjahr. Alle bei der Entrümpelung anfallenden Abfälle sind zu entsorgen, aber keinesfalls zur Eigenkompostierung zu verwenden. Auch ein Stapeln im Garten, um solches Holz zu trocknen, darf nicht erfolgen. Die Gefahr einer Verbreitung anhaftender Schädlinge und Krankheitserreger ist zu groß.
Fruchtmumien von Kern-und Steinobst, die meist durch den Monilia-Pilz abgestorben sind,
werden restlos von den Bäumen entfernt. Bei dieser Gelegenheit wird auch sämtliches evtl.
noch unter den Bäumen liegendes verdorbenes Fallobst aufgelesen.
Totholz ist auf Astring zu entfernen. Es dürfen keine Stummel stehen bleiben.
Verstümmelte Bäume, die als Baum unansehnlich geworden sind und den Gesamteindruck
des Kleingartens erheblich beeinträchtigen, sollten gerodet werden. Bei einer Ersatzpflanzung
aber berücksichtigen: nach Kernobst nur Steinobst und umgekehrt!
Bei Befall mit Baumschwamm kann man versuchen, diesen auszuschneiden und die Wunde mit einem Pflegemittel, z. B. Lac Balsam, zu verschließen. Notfalls entfernt man den Ast in Richtung Stamm weit vor dem Schwamm, um den Stamm vor einem Befall zu schützen. Ist der Stamm
aber erst befallen, ist seine Fällung nur noch eine Frage der Zeit. Eine Rettung des Baumes ist dann nicht mehr möglich.
Baumschuppen, die schon lose auf dem Stamm und den Leitästen aufsitzen und einen idealen Unterschlupf für Schädlinge bieten, sollten vorsichtig abgekratzt und auf zuvor ausgelegten Tüchern oder Planen gesammelt werden.
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Dr. Manfred Willkommen, Frankfurt(Oder) 11/07
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